
Teddietalk
„Denken heißt (…) darüber wachen, ob man auch denken kann.“
Buongiorno Adorno
„Denken heißt (…) darüber wachen, ob man auch denken kann.“
In den letzten 3 coronageprägten Semestern hat BA mit Prof. Silke Juchter und Studierenden der Muthesius Kunsthochschule Kiel drei Magazine und eine Ausstellung gestaltet und organisiert. Die Studierenden haben sich auf die Suche nach dem wirklich Wichtigen in dieser Zeit, nach Gemeinwohltäter:innen, nach konkreten Utopien gemacht. Sie haben Interviews mit Personen geführt, die sie für planeten-relevant erachten (und dabei mit Interviewformaten experimentiert – von Anamnese bis Straßenumfrage, von Selbstgespräch bis Experteninterview).
Herausgekommen sind u.a. einige erstaunliche Interview-Hefte. Darin berichten u.a.: Teenager über ihre von Corona brutal attackierte mentale Gesundheit; Arturo (ursprünglich aus Armenien), Saleh (aus Syrien) und Irene (aus Kasachstan) über ihre Heimatgefühle; eine Professorin für Städtebau über progressive Provinz oder die ungemütliche Lara über Wald-Aktivismus. Schließlich nähern sich drei Todes-Erfahrene der Frage: Kann man sich aufs Sterben vorbereiten, wenn man jung ist?
Hier kann man die Magazine und alle einzelnen Hefte/Artikel sehen und lesen.
Das Madrider Supermuseum Prado hat eine sinnliche Superidee: Es kreiert eine Geruchspalette, mit der man ein Gemälde von Brueghel erschnuppern kann. Der italienische Kardinal Federico Borromeo war im 17. Jahrhundert von den Werken Jan Brueghels des Älteren so beeindruckt, dass er dem Künstler schrieb und schwärmte, er könne den Frühling selbst in den winzigen Blüten und Blättern riechen, die dem Pinsel des flämischen Meisters entströmten. Jetzt, vierhundert Jahre später, können auch alle mit einer weniger ausgeprägten olfaktorischen Vorstellungskraft ihre Nasenlöcher mit den Frühlingsdüften in Breughels Gemälde Der Geruchssinn von 1617-18 füllen. Via The Guardian.
„Ich glaube nicht, dass wir isoliert und als Einzelne arbeiten sollten. Sondern dass wir unsere Eigenständigkeit, also auch unsere Widerspruchsfähigkeit, unseren Eigensinn am besten verwirklichen, wenn wir im Dialog sind. Dialog hat nicht zur Folge, dass ich meine eigenen Ansichten verflache, sondern dass sie überhaupt erst hervorgerufen werden.“
„Sich für die Werke anderer zu begeistern, ist ein Akt existenzieller Klugheit.“ Sagt der deutsche Super-Künstler Werner Büttner (für den wir uns begeistern), der sich für René Magritte begeistert. Also nicht den „mumifizierten Museumsshop-Magritte“, sondern den „Hersteller krampflösender Bilder und Worte“, den abgefeimten Gemeinwesen-Verstörer. Besonders liebt Büttner Magritte als Verfasser dreier engelsgleich in der Zeit schwebender Flugblätter: „Der April 1946 war eine eleganzlose Zeit, Magritte schrieb „Der Blödmann“, wenig später (…) „Der Scheißer“ und „Der Arschficker“. Die drei Flugblätter erschienen in einer Auflage von weniger als hundert Exemplaren und wurden an Notare, Militärs, Priester, Richter und dergleichen verschickt.“
Ein krampflösendes, begeisterndes, elegantes Jahr 2022 wünscht
BA
Gibt es eigentlich schon eine KI, die Kunstfälschung erkennen kann? Klar, im Kunstwelt-Spiel geht es schließlich um Millionen. Via Spectrum
Writing in the woods and other inspiring hobbies taken up during lockdown. Via The Guardian
Søren Kierkegaard (May 5, 1813–November 11, 1855), considered the first true existentialist philosopher, remains a source of enduring wisdom on everything from the psychology of bullying to the vital role of boredom to why we conform. In a chapter of the altogether indispensable 1843 treatise Either/Or: A Fragment of Life (public library), thirty-year-old Kierkegaard writes: „Of all ridiculous things the most ridiculous seems to me, to be busy — to be a man who is brisk about his food and his work.“ In a latter chapter, titled “The Unhappiest Man,” he considers how we grow unhappy by fleeing from presence and busying ourselves with the constant pursuit of some as-yet unattained external goal: „The unhappy person is one who has his ideal, the content of his life, the fullness of his consciousness, the essence of his being, in some manner outside of himself. The unhappy man is always absent from himself, never present to himself. But one can be absent, obviously, either in the past or in the future. This adequately circumscribes the entire territory of the unhappy consciousness.
[…] The unhappy one is absent… It is only the person who is present to himself that is happy.“ Via Brainpickings
„An astrophysicist of the University of Bologna and a neurosurgeon of the University of Verona compared the network of neuronal cells in the human brain with the cosmic network of galaxies, and surprising similarities emerged. […]“ The human brain functions thanks to its wide neuronal network that is deemed to contain approximately 69 billion neurons. On the other hand, the observable universe can count upon a cosmic web of at least 100 billion galaxies. Within both systems, only 30% of their masses are composed of galaxies and neurons. Within both systems, galaxies and neurons arrange themselves in long filaments or nodes between the filaments. Finally, within both system, 70% of the distribution of mass or energy is composed of components playing an apparently passive role: water in the brain and dark energy in the observable Universe. […] Probably, the connectivity within the two networks evolves following similar physical principles, despite the striking and obvious difference between the physical powers regulating galaxies and neurons.“ Via Heike Sperling (via Università di Bologna)