Faschisten verstehen I: Die wollen kein Gespräch

„Politische Zerstörungen, die von rechten Demagogen produziert werden, sind keine Entgleisungen (die sich wieder einhegen lassen), sondern: Kalkül. Faschistische Propaganda mit ihrer verdrehten Logik und ihren phantastischen Verzerrungen wird bewusst geplant und organisiert. Sie folgt keiner diskursiven Logik, sondern ist eine Art Gedankenflucht, die Affekte mobilisiert. Das macht Vernunftappelle an den Agitator sinnlos.“ (aus: Theodor Adorno: Antisemitismus und faschistische Propaganda)

Tief geordnetes Chaos

„Deeply ordered chaos“, so beschrieb Francis Bacon seine Kunst (nicht nur sein Atelier). Saul Bellow nannte die Kunst „das Erreichen der Stille inmitten des Chaos“. Henry Miller nannte das Chaos „die Partitur, auf der die Wirklichkeit geschrieben steht“. Und für Paul Cezanne bedeutete kreativ zu sein, in einem „Regenbogen des Chaos“ zu leben. Geht es für Kreative also immer um die Frage: „Wie organisiert man das Chaos?“ Via The Psychologist

Cancel Culture, hä?

Cancel Culture zerstört den Liberalismus. Nee, Cancel Culture gibt es gar nicht. Oh doch, sie hat schon immer existiert; haben nicht schon Brutus und Cassius Julius Cäsar einfach gecancelt? Ja, sie existiert, aber es sind nur ein paar reiche Promis, die sich darüber beschweren, dass die Leute ihnen endlich auf Twitter antworten können. Nein, so was existiert nicht, außer wenn es gut ist und die Gecancelten es verdient haben. Ein kompliziertes Phänomen also, das hier elegant auf zehn pauschale Behauptungen zusammendampft wurde. Via NYT